Tag 8 / 8

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Am letzten Tag steht die Heimreise durch die Alpen an. Dafür bietet sich der direkte ECE Milano – Frankfurt an. Zuerst müssen wir aber noch nach Milano anreisen, wofür erneut ein Regionale Veloce genutzt werden soll. Der Zug, der bereits um kurz nach 5:00 in Ventimiglia losgefahren ist, sollte den Bahnhof Piazza Principe um 7:38 erreichen und nach dem Fahrtrichtungswechsel um 7:50 nach Milano wieder verlassen. Der Zug besteht aus 7 Reisezugwagen, die immerhin ein wenig mehr Komfort bieten als die älteren Wagen am Vortag. Kleinere Verspätungen kann der Zug aufgrund der zahlreich vorhandenen Fahrzeitreserven in italienischen Fahrplänen oft vor den größeren Knoten wieder aufholen. Gegen 9:30 erreichen wir den Bahnhof von Milano Centrale.

Bild 8-1: Wir betreten den Bahnhof Piazza Principe über den Seiteneingang am frühen Sonntagmorgen.
Bild 8-2: Am Gleis gegenüber wartet ein Regionalzug auf Fahrgäste.
Bild 8-3: Unser Zug besteht heute aus bequemeren Reisezugwagen.
Bild 8-4: In Milano bedienen wir drei Fernbahnhöfe: Lambrate, Rogoredo und Centrale.
Am Bahnhof Rogoredo kommt uns ein Frecciarossa nach Roma entgegen.
Bild 8-5: In der Einfahrt des Bahnhofs Centrale kommen wir an dem markanten Reiterstellwerk vorbei.

Vor der Weiterfahrt unternehmen wir einen kleinen Ausflug mit der Metro in die Stadt. Der Weg zwischen Zug und Metro erweist sich dabei als noch länger und verwinkelter als in Bruxelles vor einer Woche. 15 Minuten brauchen wir vom Ausstieg aus dem Regionalzug bis zum Einstieg in die Metro trotz sehr zügigem Fahrscheinkauf. Wir fahren zum Domplatz und orientieren uns anschließend zu Fuß in Richtung Nordwesten mit dem Parco Sempione als Ziel. Allerdings findet in der Stadt heute ein Marathon statt, sodass wir nur bis zum Castello Sforzesco durchkommen und den Park nicht betreten können. Folglich gehen wir zur nächstgelegenen Metro-Haltestelle und fahren zurück zum Bahnhof.

Bild 8-6: Duomo
Bild 8-7: Galleria Vittorio Emanuele II (eine überdachte Flaniermeile)
Bild 8-8: Castello Sforzesco
Bild 8-9: Im Hintergrund der Arco della Pace hinter dem Parco Sempione,
der leider wegen der Marathon-Strecke an diesem Morgen nicht erreichbar ist.

Am Bahnhof erwartet uns eine Astoro-Doppeltraktion. Das hintere Fahrzeug ist ein RABe 503 der SBB, das vordere dagegen ein ETR 610 der Trenitalia. Vermutlich wegen der kurzen Bahnsteiglänge in Stresa ist das hintere Fahrzeug in Milano aber noch abgesperrt. Der ETR 610 an der Spitze des Zuges wird später nach Frankfurt durchfahren, während der hintere Zugteil in Basel abgehängt wird. Der Zug verlässt den Bahnhof Milano Centrale pünktlich und erreicht den nächsten Halt Stresa am Lago Maggiore nach rund einer Stunde mit 5 Minuten Verspätung. Gegen 12:45 erreichen wir den Grenzbahnhof Domodossola. Dort findet eine Grenzkontrolle statt: Zunächst kommt eine Polizeistaffel durch, schaut sich nach verdächtigen Gegenständen um, findet glücklicherweise nichts und rückt ab. Dann kommt eine Hundestaffel, schnüffelt kurz an den größeren Gepäckstücken nach auffälligen Inhalten, findet ebenfalls nichts und rückt ab. Schließlich steigen Beamte in grüner Kleidung (vermutlich vom Zoll) ein, fragen nach den Personalausweisen, schauen kurz darauf und sind damit zufrieden. Zuletzt geht die Schweizer Grenzpolizei noch einmal durch den Wagen und stellt fest, dass alles in Ordnung ist. Nach 5 Minuten ist die Kontrolle bestanden und der Zug setzt seine Fahrt mit der bisherigen geringen Verspätung fort. Kurz darauf fahren wir durch den Simplontunnel und finden uns anschließend im Rhône-Tal wieder. Dort liegt in den etwas höheren Lagen bereits eine lockere Schneedecke. Danach durchqueren wir den Lötschberg-Basistunnel, in dem wir unsere Fahrplantrasse in Anbetracht der Verspätung gerade so noch nutzen dürfen. Die Ausfahrt aus dem Tunnel hält dann eine Überraschung bereit, denn draußen liegt Schnee soweit das Auge reicht, obwohl wir bereits Anfang April haben und gestern an der Riviera noch Temperaturen über 20 Grad genießen konnten. So führt unsere Fahrt weiter durch die Schweitzer Schneelandschaft in die Hauptstadt Bern. Dort steht ein Fahrtrichtungswechsel an.

Bild 8-10: Empfangsgebäude des Bahnhofs Milano Centrale
Bild 8-11: Im Bahnhof warten erneut einige Hochgeschwindigkeitszüge in Richtung Süden.
Bild 8-12: ECE Milano – Frankfurt.
Der hintere Zugteil, ein SBB RABe 503, ist in Milano noch verschlossen…
Bild 8-13: …und der vordere Zugteil, ein Trenitalia ETR 610, fährt durch bis Frankfurt.
Bild 8-14: Abfahrt aus Milano
Bild 8-15: Lago Maggiore
Bild 8-16: Die Alpen kommen näher.
Bild 8-17: Grenzbahnhof Domodossola
Bild 8-18: Im Rhônetal bei Brig liegt schon etwas Schnee in den leicht erhöhten Lagen.
Bild 8-19: Blick in das Vispertal in Richtung Matterhorn.
Hier zweigt die Meterspurstrecke der Matterhorn-Gotthard-Bahn nach Zermatt aus dem Rhônetal ab.
Bild 8-20: Wintereinbruch am Nordportal des Lötschberg-Basistunnels.
Bild 8-21: Thunersee
Bild 8-22: Fahrtrichtungswechsel in Bern

Normalerweise hätte der Zug nun über die autobahnnahe direkte Strecke nach Olten fahren sollen. Allerdings werden wir wegen eines PU auf der direkten Strecke über die „Altstrecke“ über Burgdorf und Langenthal umgeleitet. Die Umleitung verläuft recht zügig und reibungslos. Obwohl uns im Blockabstand Züge entgegen kommen, fahren wir durchgehend mit ca. 100 km/h ohne einmal anhalten zu müssen. Olten erreichen wir dennoch mit 12 Minuten Verspätung. In Basel verzögert sich die Weiterfahrt in das deutsche Streckennetz dann noch weiter, sodass wir Basel Bad Bf 25 Minuten nach Plan verlassen. Da auch der nachfolgende ICE verspätet ist, nehmen wir in Freiburg sehr viele Fahrgäste mit, sodass der Zug zwischen Freiburg und Karlsruhe fast voll ist. Später folgt der wichtigste Zwischenhalt der ganzen Strecke in Ringsheim zur Anbindung des Europa-Parks an den Fernverkehr. Dort ist an diesem Tag niemand ein- oder ausgestiegen. Wegen der Verspätung unseres Zuges werden wir den 6-Minuten-Anschluss zur RB 51 in Karlsruhe nicht mehr erreichen, obwohl dieser Zug auch rund 20 Minuten Verspätung aus seiner Vorleistung mitbringt. Bei Ankunft in Karlsruhe steht die RB auf Gleis 101 und wir steigen auf Höhe der Unterführung Poststraße aus dem Fernzug aus, sodass sich ein Sprint nicht lohnen würde. Tatsächlich verabschiedet sich der Dieseltriebwagen aus dem Bahnhof, als wir gerade die Treppe zum Pfälzer Bahnhofsteil bestiegen haben.

Bild 8-23: Der wichtigste Unterwegshalt der ganzen Strecke!

Wir nutzen die Wartezeit auf den nächsten Zug zur Verpflegung und verlassen Karlsruhe pünktlich um 18:06 mit dem nachfolgenden RE 6, einer Talent-Doppeltraktion, nach Kaiserslautern. Unterwegs laufen wir natürlich auf die verspätete RB 51 auf, sodass sich einige Verspätungsminuten für uns ergeben. Diese sind heute aber zu unserem Vorteil, denn so verkürzt sich unsere Wartezeit auf den Anschlusszug in Winden. Da der RE 6 zwischen Landau und Neustadt nicht hält, ist in Winden (oder Landau) ein Umstieg zur nachfolgenden RB 53 erforderlich. Am Wochenende wird die Leistung ab Winden um 18:53 durch ein Blauwal-Pärchen (A-TER) der SNCF gefahren, das von Strasbourg über Wissembourg nach Neustadt durchgebunden ist. Nach 8,5 Tagen erreichen wir kurz nach 19:00 wieder unseren Ausgangspunkt in der Südpfalz.

Bild 8-24: In Kandel kreuzen wir den Felsenland-Express an seinem ersten Fahrtag der Saison.
Zumindest an diesem Tag war ein 628 unterwegs, während der Bundenthaler nach Neustadt mit einem Desiro gefahren wurde.
Bild 8-25: Zwei Blauwale der SNCF als RB 53 nach Neustadt in Winden.

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